Am Wochenende: OSTRALE Endspurt

Farbrauschen in Aquarell- gesehen auf der OSTRALE 2014

Farbrauschen in Aquarell- gesehen auf der OSTRALE 2014

Kurz vor Schließung der Ostraletore für das Jahr 2014 am 28. September möchte ich gern meinen subjektiven Eindruck zu den ausgewählten und ausgestellten fotografischen Werken der diesjährigen Ausgabe dieser größten  Schau  zeitgenössischer Kunst in Dresden zusammenfassen. Dabei gibt es wohl Drei Kernerkenntnisse:

 

  1. Das klassische handwerkliche Silberprint spielt derzeit keine große Rolle!
  2. Die ausgestellten Fotoserien gewinnen ungemein durch Ihre Hängung, Darreichungsform und Größe!
  3. Der derzeitig angesagte (hyper-)Realismus in der Malerei stellt Dinge auf den Kopf … nicht nur dass diese Bilder oft nach fotografischen Vorlagen entstehen sondern inzwischen auch JPG-Artefakte und Farbrauschen von Handybildern detailgetreu wiedergeben.

Und lohnt es sich nun hinzugehen? Ja! Unabhängig von der Fotografie gefielen mir die Weltraumausstellung und einige 3D Objekte und es gab mehrere fotografische Werke die man nicht am Bildschirm sondern als Fine Art Print in einer Ausstellung wirken lassen sollte so z.B. Mustafa Sabbaaghs Serie “Black never Hides”

Heißer Sommer – aktuelle Ausstellungen in Dresden

in der parablau Ausstellung mit der Künstlerin (Panorama Aufgenommen mit einer Horizont 202)

In der parablau Ausstellung mit der Künstlerin (Panoramaaufnahme mit einer Horizont 202)

Bei knapp 30 Grad will man lieber an den See als in eine Galerie. Nichtsdestotrotz lohnt sich der Besuch in den kommenden Tagen um vielleicht das eine oder andere Kleinod zu entdecken:

  • Ab Morgen: Die Kunstschau „Ostrale ’014“ in Dresden gibt sich in ihrem achten Jahr besonders international. Vom 18. Juli bis zum 28. September zeigen rund 200 Künstler aus 34 Ländern ihre Werke … Ich bin gespannt auf die Fotos!
  • Bis Sonntag: Jahresausstellung der Hochschule für Bildende Künste Dresden … hier taucht die Fotografie nur am Rande auf, trotzdem gibt es immer wieder interessante visuelle Auseinandersetzungen mit der Realität
  • Bis Monatsende: cadere in der Reihe parablau in der Blauen Fabrik. Heike Yvonne Pesch zeigt beeindruckende fotografische arbeiten auf innovativen Materialien
  • Bis …?: Günter Starke zum 70. im Cafe emoi. Der bekannte Neustadtfotograf zeigt kleine Formate feinster Silberfotografie, die auch mal Abseits der Neustadtbilder (für die er berühmt ist) positioniert sind!

AZURRO- blassblaue und infrarote Reisebilder zur Finissage in der Blauen Fabrik

azurroAm kommenden Mittwoch ist Spielpause in Brasilien …und irgendwie scheint sich unser Tagesablauf auf die Fixtermine 18 und 21 Uhr eingestellt zu haben! Daher lade ich ganz herzlich für den 02.07. zu diesen Zeiten in die Blaue Fabrik zur Finissage der Ausstellung PRIEßNIXEN und ZwieLichtEcken ein.

 

  • 18:00- Workshop: Mach Dir Dein blaues Bild
    Cyanotypien von selbst mitgebrachten (Handy-)photos erstellen
  • 21:00- AZURRO blassbaue und Infrarote Reisebilder
    Projektionen von Reisebildern beider Adriaseiten
  • 22:45 Abpfiff

In der Spielpause (19:45-21:00) unterhält Sie DJane Speedymouse

Öffnungszeiten der Ausstellung in der Blauen Fabrik

Seit Mai gibt es die Ausstellungen ZwieLichtEcken und PRIEßNIXEN mit Fotografien von Georg Knobloch noch einmal in den neuen Räumen der Blauen Fabrik zu sehen… Geöffnet ist immer zu den Veranstaltungen:

  • Do, 19. Juni 21:30 In Session with… Erik Leuthäuser Trio
  • Fr, 20. Juni 20:00 Atelierkonzert mit PARA (Österreich)
  • Sa, 21. Juni 18:00 Fete de la musique mit Ziganimo & Sensifer 

Aktuelle Fotoausstellungen in Dresden

Zeitgenössische Fotografie sucht in Dresden immer noch eine Galerieheimat… somit kommt man nicht umhin sich immer wieder selbst auf Expedition zu begeben. Bis zum 18. Mai gibt es mit dem Besuch des Lipsiusbaus auf der Brühlschen Terrasse einen guten Ausgangspunkt für fotografische Entdeckungen, wenn auch etwas akademisch. Eine Klasse für sich – den Arbeiten von Prof. Timm Rautert werden immer wieder Bilder seiner Schüler der letzten Jahrzehnte gegenübergestellt. Mir machte die Auseinandersetzung Spass und die eingesetzten Techniken zeugten von der Lebendigkeit des 175jährigen Mediums!

Peter Ziemolong eröffnet am 12. März im DREWAG Treff

Peter Ziemolong eröffnet am 12. März im DREWAG Treff

Leider nicht analog aber konsequent in der Motivwahl ist die bis zum 21. Juni im DREWAG-Treff im WTC gezeigte Ausstellung Spiegelungen von Peter Zimolong. Die 33 Bilder haben immer zwei Realitätsebenen die sich manches Mal erst bei näherer Betrachtung eröffnen.

SPEKTRUM* Eine Enttäuschung (zumindest im Vergleich mit den anderen Ausstellung) stellen die Arbeiten von Katrin Kamrau dar, die noch bis zum 30.04. im Ausstellungsraum Bautzner69 zu sehen sind. Die Bildbearbeitungsvariationen eines passbildartigen Porträts erzeugten bei mir leider gar keine Reaktion. Einzig erwähnenswert finde ich den Fakt, dass eine solche akademische Übung in einer Studentenarbeit im Lipsiusbau zu sehen war, jedoch da konsequent auf eine Fläche angewendet und mindestens 15 Jahre alt!

Vielleicht wird dies eine Neue Rubrik …wer also interessante Ausstellungen gesehen hat kann diese gern als Kommentar ergänzen!

13.02.-09.04. ZwieLichtEcken im émoi

In der 10 000jährigen Geschichte der Feinbäckerei war noch nie etwas digital!

In der 1000jährigen Geschichte der westlichen Musik sind gerade mal 30 Jahre digital!

In der 150jährigen Geschichte der Fotografie sind gerade mal 12 Jahre ernsthaft digital!

 

Schön, dass sie heute alle real und persönlich erschienen sind um zu genießen, sich zu unterhalten und analog verführen zu lassen!

Als erstes danke ich dem Gastgeber André George, der mit französischer Patisserie und Konfiserie an diesem Ort seit nunmehr anderthalb Jahren, aber insbesondere Heute und hoffentlich noch viele weitere Jahre euren Gaumen einmalige Erlebnisse verschafft.

Als zweites danke ich Thomas Preibisch, der mit seinen Worten und seiner Musik das Lebensgefühl unseres Viertels aufnimmt, verdichtet und nach meiner Rede zu Eurem Hörgenuss vortragen wird.

Diesem Gaumen – und Ohrenschmaus hoffe ich mit den Abdrucken meiner Dias noch den passenden Augenschmaus hinzuzufügen.

Die hier ausgestellten Arbeiten stammen alle aus meinem diesjährigen Kalender ZwieLichtEcken von dem es noch einige Exemplare mit Spezialkalendarium März 2014-Februar 2015 gibt:

Alle Bilder dieses Kalenders entstanden an der Schwelle zwischen einer Tagneustadt (Kinderwagen, Laufräder, kreativen Läden) und einer Nachtneustadt (Ausgehviertel mit überregionaler Ausstrahlung). In dieser einen Stunde ist der Stadtteil wohl am wenigsten stigmabelastet und vor allem eins: eng und urban!

Die fotografische Technik verstärkt dieses Motiv: Ein Weitwinkelobjektiv mit 14mm Brennweite erzählt in einem Bild ganze Geschichten die in zwei Straßen zugleich spielen. Der verwendete Diafilm ist ehrlicher schonungsloser Dokumentar der Realität weit weg von digitaler Überhöhung. Ist ihnen schon mal aufgefallen wie viel Zeit bei einer digitalen Fotosession mit Sofortkontrolle und Licht- und Ausschnittoptimierung vergeht oder wie viel Zeit sie nach einer Reise mit Bilderauswahl und Nachbearbeitung am Computer verbringen, um Bilder zu erhalten die formal ohne Fehler daher kommen… Aber ist unsere Welt wirklich so perfekt? Diapositiv klingt schon nach wenigen Jahren digitaler Lichtbildnerei antiquiert, zu recht? Unvorstellbar scheint eine solch rasante Veränderung unserer Wahrnehmung sowohl bei einem Macron oder auch einem Kontrabass! Als bekennender analogfotograf sind meine Belege gegen den Vorwurf der Antiquiertheit eher praktischer Natur.

Beim fotografieren mit Diafilm hat man ein festes Seitenverhältnis von Höhe 2 zu Seite 3, muss Ausschnitt und Licht einschätzen… und ist mit dem Druck auf den Auslöser … FERTIG! sofort kann man sich neuen Eindrücken hingeben. Für mich passt dies zu uns Menschen… weil die dann entwickelten Bilder immer noch genügend Überraschungen enthalten, die uns inspirieren, gefallen oder auch nicht.

Wie bei den hier gezeigten Arbeiten zum Beispiel; werden die Bilder, durch die bei diesem Licht notwendigen langen Belichtungszeiten auf eine statische Realität reduziert. Sich bewegende Fahrzeuge und Lebewesen werden zu grafischen Elementen oder verschwinden völlig.

Augenscheinlich sind hier natürlich die Lichtstreifen der Fahrzeuglampen aber bei genauerer Betrachtung auch körperlose Füße wie hier vor Bethes Spirituosenladen!

In diesem Sinne freue ich mich, mit Euch einem weiteren analogen Genuss zu frönen ...Prost!

zum Gipfeltreffen der realen Erlebnisse & Genüsse! Es wird nichts wiederholt, gestreamt oder virtuell aufbereitet! Nur wer da war, kann was erzählen… ich freu mich auf Euch

Zwielichtecken_web

150 Jahre Kameras aus Dresden – 24.01.14: Eröffnung der kleinsten Manufaktur

Dresdens Erste Zweiäugige Spiegelreflexkamera (1931)

Dresdens Erste Zweiäugige Spiegelreflexkamera (1931)

Auf Dresdner-Kameras.de kann man lesen, dass die Kameraherstellung in meiner Heimatstadt bis ins Jahr 1839 zurück reicht… 2014 ist nach meinem Wissen allein das Unternehmen Kamera Werk Dresden GmbH geblieben, welches die bekannte analoge Panoramakamera NOBLEX herstellt. Zweiäugige Spiegelreflexkameras spielten in der Dresdner Kamerageschichte eine untergeordnete Rolle. Altiflex und Weltaflex waren da noch die bekannteren. Nie erreichten diese Modelle den Ruhm von Rolleiflex und Rolleicord… Dies wird nun anders! Am 24. Januar eröffnet 16 Uhr die kleinste Kameramanufaktur der Stadt in der Galerie Kunst und Eros auf der Hauptstraße 15! Bis zur Schließung der Galerie um 19 Uhr entsteht hier nach über 50 Jahren Produktionspause in Dresden eine zweiäugige Spiegelreflexkamera der Marke RECESKY. Alle Interessierten sind eingeladen, die Manufaktur in Aktion zu erleben und haben dabei letztmalig die Möglichkeit die Ausstellung Erotischer Advent zu besichtigen, die Tags darauf schließt!

PS: Eine sehenswerte Schau der Dresdner Kamerageschichte bieten die Technischen Sammlungen der Stadt Dresden, welche im Ernemannturm, dem Wahrzeichen der bekanntesten Dresdner Kameras, residiert.

Noch 12 Tage: Ostrale Endspurt

In meinem letzten Posting schrieb ich recht enttäuscht über meinen Ausstellungssommer. Dann war ich doch noch in der vergangenen Woche auf der Ostrale und wurde echt versöhnt. Hier gibt es noch bis zum 15. September spannende fotografische Positionen zu sehen. Als Einführung möge der empfehlenswerte Eindruck von Peter Zimolong dienen Folgend meine kleine Auswahl mit den Links zum/r Künstler(in):

  • Willy Filz aus Belgien beeindruckte mit einer fast lebensgroßen aufgespaltenen Mauer zwischen Israel & Palaestina
  • Olaf Rößler (D) überzeugte nicht nur die Ostralemacher (bietet mit der Mitternachtsaufnahme des Windkraftwerkes das allgegenwärtige Titelbid)  sondern auch mich mit der Serie “Black as Pitch”
  • Lilith Love (NL) bringt subtile Selbstporträts mit Augenzwinkern im großen Format mit nach Dresden
  • Nathalie Bertrams aus Johannesburg (SA) nimmt uns mit auf eine Zugreise durch  Afrika, welche mich zum einen an die eigene Zeit in Tanzania erinnert zum anderen das gleiche Konzept meiner Prießnixenausstellung, 24 Bilder als KB Film als Band entlang der Wand, umsetzt …sehr schön!

Meine Empfehlung: Unbedingt noch mal hingehen und weitere Interessante Positionen kennen lernen!

Zwei Augustworkshops in Planung

In Dresden sind grad 9 Grad und Dauerregen. Eigentlich sollte Ende Mai schon so was wie Frühsommer zu spüren sein aber nicht so in diesem Jahr. An so einem Sonntag kann man dann schon mal über die analogen Sommerworkshops nachdenken, von denen es zwei geben wird. Die Termine sind nun klar:

  • 01.-03.08.2013
  • 23.-25.08.2013

Bei den Themen und Techniken bin ich derzeit noch offen und werde in den kommenden Tagen ein paar Vorschläger erarbeiten, Sehr sicher werd ich auf alle Fälle möglichweise zum letzten mal Ilfochrome -Direktfotografie in der Plattenkamera anbieten, da mein Chemikalienvorrat für dieses einmalige Verfahen nun dem Ende zu geht und Ilford seit 2011 nicht mehr produziert. Meine letzten Arbeiten mit dieser Technik liegen nun auch schon wieder zwei Jahre zurück und finden sich Hier.

27.04. Fotomarathon Dresden

Erstmals hab ich mich auf eine solche Veranstaltung eingelassen und bin sehr gespannt auf das Ergebnis. In 2×2 Stunden zu 10 Themen maximal 10 mal auf den Auslöser zu drücken ist schon echte Entschleunigung! Besonders froh bin ich einfach eine Reihe analoger Enthusiasten gesehen zu haben, die genau wie ich jetzt warten müssen was auf den DIA oder Farbfilmen drauf ist… vielleicht auch ‘ne schöne Seite des analogfotografierens. Was bei einem solchen Projekt rauskommt sieht man auf den Rückblickseiten der vergangenen Jahre… Am 22.06. fällt die Jury Ihre Entscheidung!

Nachtrag (29.04.13): Heute gab es die entwickelten Ergebnisse & ich bin sehr zufrieden insbesondere mit: Ordnung im Chaos

Nachtrag 2 (24.06.13) : Am vergangenen Samstag war Siegerehrung und Ausstellungseröffnung im Lindengarten an der Königsbrücker Str. Die besten Serien wurden prämiert und alle knapp 1500 Wettbewerbsbilder sind noch bis Ende Juli im oberen Foyer öffentlich zu sehen oder für längere Zeit im Netz! Gratulation allen Preisträgern.

Die 5. Aufgabe im diesjährigen Fotomarathon Dresden: ORDNUNG IM CHAOS (Nikon F90; Nikkor 2/85; f22; 1/2 sek; Fuji Provia 100)