Infrarotfotografie im neuen Gewand

infrarot königstein

Königstein vom Fuße des Liliensteins (SD14 Infrarot / 50mm)

Vor 20 Jahren hatte ich das erste mal einen Konica Infrared 750nm Film in meiner Kamera, der im infrarotem Spektrum fotografierte… immer mal wieder ließ ich mich in der Folgezeit von dramatisch dunklem Himmel, leuchtenden Blättern (alles was Chlorophyll enthält reflektiert Wärmestrahlung besonders gut überraschen und beeindrucken. Da diese Filme nur noch in der Wissenschaft eingesetzt werden, gibt es meines Wissens nur noch eine Variante auf Kleinbild. Auf der Such nach einer Alternative kam ich dann auf ein wenig beachtetes Feature meiner SIGMA SD14, die nach dem mit einem klick entfernten Staubschutzfilter die einzige DSLR neben dem aktuellen Sigmaflagschiff SD1 ist, die ohne aufwändige Umbauten für den infraroten Bereich sensibilisiert ist. Nun muss nur noch ein Filter vor das Objektiv welcher das sichtbare Licht blockiert und schon hat man eine bauchbare und bezahlbare Alternative zum nicht mehr verfügbaren Infrarotfilm. In diesem Spätsommer war ich damit ausser in der Sächsischen Schweiz erstmals im Bereich Akt unterwegs… was dabei herausgekommen ist gibt es hier in einer Woche zu sehen!

Herbstzeit – Kalenderzeit

Wie jedes Jahr im Herbst steh ich als Fotografierender vor der Frage: Was wird mit den Bildern des Sommers, wie präsentiere ich diese, wo stelle ich aus was kommt auf den Kalender … wer bekommt einen oder hat man etwas mitzuteilen was noch mehr Leute interessiert als die, die man so schon kennt! Derzeit probiere ich einen neuen Weg der Publikation und des Vertriebs eines Kalenders aus. Der Verlag Calvendo bietet die Möglichkeit der Publikation mit ISBN Nummer und Print on Demand Service sobald es Besteller gibt… Derzeit ist mein erstes Kalender Projekt für 2014 in der Prüfung …und ich werde berichten wie es weiter läuft:

Kalenderdeckblatt 2014

Die Äußere Neustadt, Ostdeutschlands größtes zusammenhängendes Gründerzeitviertel steht ganz vorn in der derzeitigen Gentrifizierungsdebatte. Alle Bilder dieses Kalenders entstanden an der Schwelle zwischen einer Tagneustadt (Kinderwagen, Laufräder, kreativen Läden) und einer Nachtneustadt (Ausgehviertel mit überregionaler Ausstrahlung). In dieser einen Stunde ist der Stadtteil wohl am wenigsten stigmabelastet und vor allem eins: eng und urban! Die fotografische Technik verstärkt dieses Motiv: Ein Weitwinkelobjektiv mit 14mm Brennweite erzählt in einem Bild ganze Geschichten die in zwei Straßen zugleich spielen. Der verwendete Diafilm ist ehrlicher schonungsloser Dokumentar der Realität weit weg von digitaler Überhöhung. Die bei diesem Licht notwendigen langen Belichtungszeiten reduzieren die Bilder auf statische Realität. Sich bewegende Fahrzeuge und Lebewesen werden zu grafischen Elementen oder verschwinden völlig.

Models für Infrarotaktkalender gesucht!

Infrarot am See

In den letzten schönen Septembertagen möchte ich mein diesjähriges Kalenderprojekt zu Ende bringen. Nach Prießnixen 2012 und Dresdner Brunnennymphen 2013 sind im Sommer einige schöne Infrarotaufnahmen in Dresden und Umgebung entstanden. Um das Projekt abzurunden möchte ich in den nächsten 14 Tagen noch einige Ideen im Bereich Outdoorakt verwirklichen. Dazu sind Wetterlagen mit Wolken vor blauem Himmel besonders geeignet. Diese lassen sich jedoch nur maximal 2 Tage im voraus absehen. Wer als Model Interesse hat, bei diesem Projekt mitzuwirken und 50€ pro kurzfristigen Shooting (max 2 Std) zu verdienen bewirbt sich am Besten mit Verfügbarkeit und Telefonnummer. Zu den dann vereinbarten Shootings würde ich mit dem Auto im Raum Dresden abholen und zurück bringen.

Mehr über die technischen Seite der Infrarotfotografie

Noch 12 Tage: Ostrale Endspurt

In meinem letzten Posting schrieb ich recht enttäuscht über meinen Ausstellungssommer. Dann war ich doch noch in der vergangenen Woche auf der Ostrale und wurde echt versöhnt. Hier gibt es noch bis zum 15. September spannende fotografische Positionen zu sehen. Als Einführung möge der empfehlenswerte Eindruck von Peter Zimolong dienen Folgend meine kleine Auswahl mit den Links zum/r Künstler(in):

  • Willy Filz aus Belgien beeindruckte mit einer fast lebensgroßen aufgespaltenen Mauer zwischen Israel & Palaestina
  • Olaf Rößler (D) überzeugte nicht nur die Ostralemacher (bietet mit der Mitternachtsaufnahme des Windkraftwerkes das allgegenwärtige Titelbid)  sondern auch mich mit der Serie “Black as Pitch”
  • Lilith Love (NL) bringt subtile Selbstporträts mit Augenzwinkern im großen Format mit nach Dresden
  • Nathalie Bertrams aus Johannesburg (SA) nimmt uns mit auf eine Zugreise durch  Afrika, welche mich zum einen an die eigene Zeit in Tanzania erinnert zum anderen das gleiche Konzept meiner Prießnixenausstellung, 24 Bilder als KB Film als Band entlang der Wand, umsetzt …sehr schön!

Meine Empfehlung: Unbedingt noch mal hingehen und weitere Interessante Positionen kennen lernen!

Aktuelle Bestandsaufnahme

Nach der Sommerpause sichtet man die eigenen fotografischen Ergebnisse (bald gibts die auch zu sehen) und rekapituliert, was man so gesehen und erlebt hat und schaut auch gern voraus, was der Herbst bringt. Bezüglich Ausstellungen konnte mich der Sommer nicht überzeugen. Weder die Jahresausstellung noch die Diplomausstellung der HfbK Dresden konnte mit spannenden fotografischen Positionen aufwarten. Interessanter ist da schon die aktuelle Ausstellung in der schwer zu findenden Galerie

Eine andere Begegnung der letzten Wochen fand ich jedoch bemerkenswert. Günter Starke stellte mir das Zukunftskonzept einer Stiftung Forum für Zeitgenössische Fotografie in Dresden vor, von der in den nächsten Monaten noch einiges zu hören sein wird. Hier sollen projektbezogen wichtige Kompetenzträger der Stadt zusammen kommen und größere Reichweite bekommen als dies Fotoinitiativen aus Dresden bisher schafften. Ich bin gespannt.

In der Dresdner Kursszene möchte ich aufs aktuelle Programm der Volkshochschule verweisen, welches nichts Neues, aber wie in jedem Jahr solide Ausbildungsangebote zum fairen Preis bietet.

Café Lektüre: Gleiche Entwicklung in der Musik!

hab heut seit langem mal wieder im Café eine Musikzeitschrift gelesen da mich das Titelbild des aktuellen Musikexpress interessierte weil es mit Daft Punk zwei Musiker zeigte die mich vor 10 Jahren schon einmal faszinierten und die mich dazu brachten, vor einigen Wochen endlich mal wieder eine Langspielplatte zu kaufen! Diese gefällt mir sehr gut und das Interview bestätigt meine Vorstellung von analoger Fotografie die offensichtlich auch ihre Entsprechung in der Musik hat … aber lest selbst!

 

13.07.13 Workshop: Mach Dir Dein Blaues Bild

Fotogramm 12x18cm in Cyanotypie

Cyanotypien, Direktfotografien und Schwarzlichtfotografie bei parablau.

Am 13. Juli findet in Dresden erneut die Museumssommernacht statt. Da die Heimstätte der Ausstellungsreihe parablau, die Blaue Fabrik in der Dresdner Prießnitzstraße, eine Nutzungsuntersagung für öffentliche Veranstaltungen hat, findet der für Anfang August geplante Analogfotoworkshop dort nicht mehr statt. Alle die sich an diesem Abend in der blauen Stunde mit blauen fotografischen Spezialtechniken auseinandersetzen wollen und sich vielleicht auf dem Weg zwischen den beteiligten Museen auf der Straße: BRN Museum und Kraszewski Museum eine kreative Pause gönnen wollen sind herzlich eingeladen. Ab 19 Uhr werden die (ungiftigen) Spezialchemikalien angerührt und so lange jeder Lust hat kann dann fotografiert fotogrammiert entwickelt … und am Ende mit nach Hause genommen werden.

Nachtrag 15.07.13:
schön wars!  Auch wenn nicht viele Gäste da waren hat sich jeder eine Cyanotypie als Fotogramm oder unter UV Licht selbst belichteten Negativ oder ein Polaroidtrennbild mitnehmen können. Was nicht funktionierte war:

  • Cyanotypiepapier in der Plattenkamera zu belichten
  • Ilfochromedirektfotografie, da das Bleichmitttel nach 10 Jahren wohl entgültig tot war! wenn ich also keine P30 Prozesschemie mehr auftreiben kann ist dies wohl das Ende dieser Idee.

Sommerworkshop 01.-03.08. bei parablau

Ich freue mich über die Einladung in der Blauen Fabrik einen Analogen Fotoworkshop im Rahmen der kommenden parablau Ausstellung Schnipsel anzubieten. Der Ausstellungstext

Conny Köckritz besaß noch nie einen Fotoapparat und würde bei den Wörten Blende Belichtungszeit Sport- oder Romatikeinstellung mehr als nur die Augen verdrehen. Trotzdem hat Conny schon immer Bilder im Kopf. Seit vielen Jahren bringt Sie diese per Ölfarbe zumeist gepachtelt auf Pappe oder Leinwand. Doch woher kommen diese, überwiegend abstrakten, Strukturen? Auf den ersten Blick sehen die Farbflächen aus wie ein Gedankenprodukt, aber dann hat man oft das Gefühl dies schon mal irgendwie wahrgenommen zu haben nur erinnert man sich weder an das wann noch wo. Manchmal sind es kleine Details, die aus der Abstraktion heraustreten und pointierten Realismus verkörpern. In Ihrer letzten Ausstellung am gleichen Ort war es dann der Zyklus Dünnes Haus / Dickes Haus in dem Bauernhäuser des Erzgebirges auf Ihre Farb- und Formensprache reduziert, die meiste Aufmerksamkeit erhielten. Immer noch denken viele die Abstraktion in Connys Gemälden wäre extrem. Hat dies nicht eher mit unserer viel zu flüchtigen Wahrnehmung unserer Umgebung zu tun? Für Conny ist das Fotohandy seit 2005 Recorder dieser kleinen feinen visuellen Genüsse des Alltags an der Sie uns mit der kommenden Ausstellung erstmals teilhaben lässt. Dabei kommt Ihr Normalbrennweite und hohe Tiefenschärfe der Handykamera zu pass, da oben genannte fotografischen Fachtermini hier einfach obsolet sind.

macht gespannt auf den Dialog zwischen den ausgestellten Handybildern und den im Workshop entstehenden Analogfotografien! Dies erst mal zur Planung… weitere Updates folgen!

NÁRODNÍ MUZEUM FOTOGRAFIE – Eine Überraschung am Weg

Am vergangenen Samstag war ich auf dem Weg von Krems nach Dresden und da mir die Strecke über Tabor nach mehreren Fahrten langsam langweilig wurde fragte ich das Navi nach einer Alternative. Darauf schickte es mich etwas weiter östlich über das Städtchen  Jindřichův Hradec, welches auf den ersten Blick zu einer Mittagspause einlud! Beim Schlendern durch Burg und Barocker Altstadt traf ich plötzlich auf ein ehemaliges Jesuitenkolleg welches seit 2002 das Nationale Fotografiemuseum der tschechischen Republik beherbergt, welches pünktlich mit meinem Eintreffen 12 Uhr öffnete. Neben der Dauerausstellung zur Geschichte der (tschechischen) Fotografie gibt es offensichtlich immer mindestens 3 Werkschauen herausragender Fotografen bzw. Sammelschauen fotografischer Themen: Bis November 2013 laufen u.A. zwei Ausstellungen, die besonders für Analogfans interessant sind:

  • Alexandr Paul -Legende der tschechischen Fotografie
    …der bis Anfang der 1980er Jahre über 50 Jahre vielfältigstes fotografische Werke in Perfektion schuf.
  • Akt – Meister der Schwarzweiß Fotografie
    …eine Sammlung von Werken jenseits der üblichen westlichen Ästhetik oder der Popstarhaftigkeit einiger bis nach Amerika bekannten tschechischer Meister dieses Faches wie Jan Saudek

Jedem Besucher Südböhmens möchte ich den Besuch dieser Sammlung sehr ans Herz legen, da ich das Gefühl hatte, dass dieses nun seit 11 Jahren bestehende Museum die euphorische Unterstützung und Aufmerksamkeit der Anfangsjahre wohl derzeit nicht mehr bekommt. Erst als ich das Haus anderthalb Stunden später verließ kamen die nächsten zahlenden Gäste!!!

Zwei Augustworkshops in Planung

In Dresden sind grad 9 Grad und Dauerregen. Eigentlich sollte Ende Mai schon so was wie Frühsommer zu spüren sein aber nicht so in diesem Jahr. An so einem Sonntag kann man dann schon mal über die analogen Sommerworkshops nachdenken, von denen es zwei geben wird. Die Termine sind nun klar:

  • 01.-03.08.2013
  • 23.-25.08.2013

Bei den Themen und Techniken bin ich derzeit noch offen und werde in den kommenden Tagen ein paar Vorschläger erarbeiten, Sehr sicher werd ich auf alle Fälle möglichweise zum letzten mal Ilfochrome -Direktfotografie in der Plattenkamera anbieten, da mein Chemikalienvorrat für dieses einmalige Verfahen nun dem Ende zu geht und Ilford seit 2011 nicht mehr produziert. Meine letzten Arbeiten mit dieser Technik liegen nun auch schon wieder zwei Jahre zurück und finden sich Hier.