25.09. 19:00 PRIEßNIXEN Reloaded

Eine interaktive Projektion mit Analogfotografien von 2011 und 8 variablen Tonkanälen. (im Rahmen des Neustadt Art Festivals 2015)

Erste Cyanotypie!

Erste Cyanotypie!

Vor vier Jahren suchte der Analogfotograf Georg Knobloch nach den sagenumwobenen Wesen entlang Dresdens zweitwichtigster Wasserader. 22 Bilder gelangten im Herbst 2011 an die Öffentlichkeit des an der Prießnitz gelegenen Gasthauses Oostende. Über hundert weitere Bilder des Zyklusses wurden bisher nicht öffentlich gezeigt. Mit PRIEßNIXEN Reloaded gibt es am 25.09. die einmalige Chance, diese Bilder am Ufer der Prießnitz zu sehen. Die Performance beginnt mit dem Entwicklen von Cyanotypien im Wasser der Prießnitz. In der anschließenen Videoperformance wird ein 16minütiger Loop aller Fotos mit einer vom Betrachter individuell zusammenzustellenden Soundcollage kombiniert. So wie die Bilder analog erzeugt worden sind, sind auch die Töne diskret auf MiniDisc gebannt oder werden live erzeugt. Auf den verschiedenen Tonkanälen finden sich neben Geräuschen von der Quelle bis zur Mündung, der Originaleinführungstext der Ausstellung, Wissenswertes über den Fluss, zeitgenössische Interpretationen von Händels Wassermusik und Smetanas Moldau. Je nach Geschmack lassen sich die Livetöne des Flusses oder live eingespielte Instrumente dazu mischen und durch einen Effektkanal verfremden.

analoges Panoramabild mit Horizont 202 (2014)

analoges Panoramabild vom Veranstaltungsort mit Horizont 202 (2014)

Ein Bild an der Wand…

… ist irgendwie ganz anders als unsere inzwischen übliche Betrachtung am selbstleuchtenden Bildschirm. Fotografen haben schon immer Leuchttische zur Qualitätskontrolle genutzt, jedoch kamen die fertigen Bilder immer an die Wand und lebten von und mit den unterschiedlichen Beleuchtungssituationen (In diesem Fall beim Sonnenaufgang gestern Morgen) Dieses und 98 weitere Bilder gibt es ab heute Abend in der Benefitzausstellung zu Gunsten des Forums für Zeitgenössische Fotografie im Kunsthaus Raskolnikow in Dresden zu sehen und am 25.09. zu ersteigern! bildanderwand

Analog ist das neue Bio?!

Von einem Freund wurde ich letztens auf ein Buch diesen Titels gestoßen und gefragt, was ich denn davon halte. Ich muss gestehen ich hab es nicht nicht ganz gelesen möchte hier nur zwei Positionen diskutieren die der Autor André Wilkens explizit zum Thema Fotografie aufstellte:

  1. Digitales Fotografiern beraubt uns unserer kuratierten Fotoalben… dem kann ich nur teilweise zustimmen, da ich auch schon aus den 90gern stapelweise halbsortierte Bilder habe …zustimmen kann ich jedoch der Position das private Bilder nur in privaten Archiven aufzubewahren, und die Schönsten von diesen auszubelichten und aufzuhängen sind … für mich hat dies den ganz praktischen Hintergrund, dass ich schon so oft Bilder auf fremden Bildschirmen gesehen habe die in Farbigkeit Helligkeit und Kontrast ganz anders gedacht waren. (Was möglicherweise auch fürs Beitragsbild zutrifft)
  2. Die Zweite Position bezieht sich auf die derzeitige Selfie-Inflation wo die Form, mit wem ich wo drauf zu sehen bin, dem Autor nach wichtiger wird als der Inhalt der Begebenheit und der vertanen Chance hier Wichtiges (mit Obama oder dem Papst) zu klären statt Fotos zu schießen. Die Beobachtung halte ich dahingehend für korrekt, dass ich letztens einen bildenden Künstler sah, der direkt nach dem Aufbau seiner Ausstellung das Galeriesetting unter dem Aspekt fotografierte, es im Internet visuell anspruchsvoll in Szene (extended Selfie) zu setzen. Die menschlichen Besucher seiner Ausstellung schienen ihm nicht ganz so wichtig zu sein. Wäre analoge Fotografie so einfach zu handhaben und zu verbreiten gewesen, wäre es meiner Meinung nach nicht anders gekommen.

Aber vielleicht geht es bei Allem ja eigentlich um Innehalten und Entschleunigen. Dies ist bei analoger Fotografie systemisch bedingt und von mir geliebt, Wie bei den schwarz-weiß Fotoshootings für meinen 2016er Kalender Sandsteinakt in den vergangenen Wochen!

Wartturm Neue Ostwand | Nikon F3 | SIGMA 14mm/3.5 | Agfapan 100

Wartturm Neue Ostwand | Nikon F3 | SIGMA 14mm/3.5 | Agfapan 100

Das Fotoforum lebt!

An dieser Stelle schon mehrfach erwähnt hat sich am 18. Mai das Forum für zeitgenössische Fotografie nun als nichteingetragener gemeinnütziger Verein gegründet und will sich der Kommunikation und Vernetzung der verschiedenen Dresdner Fototraditionen widmen. Davon wären herausragend zu nennen:

  1. Große Sammlungen (Deutsche Fotothek und Kupferstichkabinett)
  2. Technikgeschichte (Ernemann, Pentacon, Praktika, Exakta, …)
  3. Wissenschaft und Forschung (Hermann Krone und Institut für Angewandte Photophysik Dresden)
  4. last but not least Fotografen der Gegenwart.
Günter Starke vor unserer improvisierten Dunkelkammer am Gleis 1

Günter Starke vor unserer improvisierten Dunkelkammer am Gleis 1

Letztere geben im Rahmen von fotografischen Salons regelmäßig Einblicke in ihr Schaffen und Diskutieren aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen des Metiers. Nächster Salon: 15. Juni, 20 Uhr im Kunsthaus Raskolnikow: ein Produktfotograf, ein Kunstfotograf und ein Pressefotograf! Weiterhin kümmern sich die Mitglieder um das Wissen und den Erhalt der Verfügbarkeit klassische analoger Verfahren wie

Handybild von der Ausbelichtung der Cyanotypie vom Handyfoto bei 32 Grad!

Handybild von der Ausbelichtung der Cyanotypie vom Handyfoto bei 32 Grad!

am vergangenen Wochenende, im Rahmen des Kunstenvironments am ehemaligen Leipziger Bahnhof (Gleis 1). Günter Starke bot Fotogramme von vielerlei Gegenständen und das Malen mit Entwickler. Ich ergänzte dieses Mitmachangebot um Cyanotypien vom Handybild.

Springbrunnen sprudeln wieder!

Galerie

Diese Galerie enthält 2 Fotos.

Vor drei Jahren widmete ich ein Sommerkalenderprojekt den Dresdner Brunnennymphen. Seit ein paar Tagen sprudelt und leuchtet es wieder an vielen Stellen in der Stadt. Wasserspiele und Springbrunnen sind fotografische Herausforderungen, die das Verständnis für fotografische Grundprinzipien gut schulen, da man … Weiterlesen

Der NAHSEHER erblickt das Licht der Welt!

SDIM4169Manche Ideen brauchen über 15 Jahre bis sie realisiert werden! Hierzu gehört die Bilderradio Idee des NAHSEHERS! Zur Ausstellungseröffnung Berührungen von Johann und Michael Kral war das erste Funktionsmodell in der Blauen Fabrik zu sehen. Er zeigt aktuell vier Bilder kombiniert mit zwei vierminütigen Interviews mit den beiden Künstlern! Im Begleittext ist zu lesen:

Bilderradio war eine Dresdner Medieninitiative in den 1990er Jahren, die realisierte, dass wir sehr viel über Sprache kommunizieren, doch durch die Ubiquität des Fernsehens zu jedem Inhalt Illustration wünschen. Jedoch stellt die Produktion attraktiver Videos/Fernsehinhalte auch für den (ambitionierten) Laien eine sehr große Herausforderung dar, die oft mit unbefriedigenden Ergebnissen endet. Zu dieser Zeit gab es erste rudimentäre Streamingmöglichkeiten über das Netz, was einem bebilderten Radio entgegen kam. Inzwischen ist die digitale Medienproduktion und Distribution auf vernetzten Computern Standard. Content und Hersteller teilen die Ergebnisse jedoch gewollt oder ungewollt mit allen Anderen im Netzwerk und das Medienprodukt verliert seine Einzigartigkeit als auch die Kontrollmöglichkeit über weitere Verbreitung und Speicherung. Der Nahseher zeigt, dass auch 2015 eine voll diskrete audiovisuelle Produktion ohne Einsatz von Computern und auf diesen gespeicherten Bild- und Toninformationen möglich ist, die nur an dem Ort verfügbar ist wo sie auch intendiert ist. Viel Vergnügen bei 4 Bildern und 2x 4 Minuten Interview mit den Künstlern der Ausstellung!

Für die Techies: Kamera: Polaroid 635 | Film: Impossible | Recorder: YAMAHA MD4s | Nahseher: VERO CONSTRUC

Bringt der Narzissenmonat frischen Wind in Dresdens Szene?

Marika mit Narzisse (März 2014 im Atelier Wachsbleichstraße)

Marika mit Narzisse 2014

Die Tage werden länger, das Licht wird wärmer, Krokusse blühen auf der Hauptstraße und Narzissen bringen das erste Gelb ins Bild! Hier einige fotografische Blitzlichter im beginnenden Fotofrühling:

  • Das Forum für Zeitgenössische Fotografie Dresden erweckt nun wirklich aus dem Schlaf! Es gibt einen monatlichen Treff (jeden zweiten Montag im Monat = 09.03.15) im Raskolnikow in Dresden und bereits am kommenden Dienstag gibt es 19 Uhr den 2. Salon in der Kustodie der TU Dresden: 

    PD Dr.-Ing. Klaus Mauersberger stellt die fotografischen Sammlungen in der Kustodie der TU Dresden vor. Neben Hermann Krones  „Historischem Lehrmuseum für Photographie“  stellt er auch das weniger bekannte „Institut für Angewandte Photophysik“. Es entstand durch die Schenkung Hermann Krones 1907 und arbeitet bis heute an den photophysikalischen Grundlagen der Fotografie.

  • Mit der Shift School for Photography gibt es in Dresden nun eine ambitionierte private fotografische Lehranstalt. Ein erster Besuch weckte mein Interesse und ich wünsche der Betreiberin Kristin Dittrich viel Erfolg! Das Märzprogramm stellt unter anderem in Einzelveranstaltungen die fotografischen Szenen folgender Länder vor: Südafrika, Niederlande, England, Polen, Norwegen.

  • Empfehlenswerte fotografische Ausstellungen eröffnen beispielsweise am 06.03. in der Galerie Neue Osten mit Bildern einer Osterreise ins russisch-orthodoxe Pafnuti-Männerkloster in Borowsk, festgehalten von  Evelin Richter und Elena Pagel unter dem Namen „Licht im Dunklen“. Bis Ende des Monats kann man in der Galerie Kunst und Eros nicht nur Narzissenbilder sondern auch die weiteren Arbeiten meines Zyklusses Blüten der Saison sehen und kaufen!

Ausschreibung Kalender 2016

UIAA3+ aus Prießnixen 2011

UIAA3+ aus Prießnixen 2011

Nach dem 2015er Studiokalender Blüten der Saison plane ich für 2016 wieder einen Outdooraktkalender. Das Setting ist die Felsenwelt der Sächsischen Schweiz. Die Technik wie gewohnt: analoges Schwarz Weiß und Infrarot. Hierfür suche ich sportliche Models (ideal mit Klettererfahrung).  Für die Fotos, die zwischen Mai und September geplant sind, sind Wetterlagen mit Wolken vor blauem Himmel besonders geeignet. Diese lassen sich jedoch nur maximal 2 Tage im voraus absehen. Wer als Model Interesse hat, bei diesem Projekt mitzuwirken und 50€ pro kurzfristigen Shooting verdienen möchte bewirbt sich am Besten mit Verfügbarkeit und Telefonnummer. Zu den dann vereinbarten Shootings würde ich mit dem Auto im Raum Dresden/Pirna abholen und zurück bringen. Ein stilistisch vergleichbares Projekt gibt es bereits in den USA: Stone Nudes

Überlagerte SW Filme …führen zu guten Blogs!

Auf der Suche nach Tipps zur Belichtung und Verarbeitung von alten mir zugeflogenen Schwarzweißfilmen, die ihr Haltbarkeitsdatum schon lange überschritten haben hier im Kern 3 Ergebnisse:

  1. Je moderner die Technologie umso schneller der Verfall d.H. Flachkristallfilme (Delta, TMax) halten schlechter als Normale SW Filme (APX, FP4)
  2. Klassische Hersteller (Ilford, Fuji, Kodak, Agfa, ORWO) halten besser als neue Retrofilme und chinesische oder osteuropäische Noname Filme deren Trägermaterial spröde wird oder schnell verschleiert.
  3. Je höher die Empfindlichkeit desto schneller gibt es Qualitätseinbußen die man vermutlich durch Überbelichtung und etwas verlängerter Entwicklungszeit kompensieren kann.

Damit werde ich es jetzt mal probieren und den 20 Jahre alten HP5plus heute mit ISO 200 belichten und das Labor bitten, diesen als ISO 800 gepusht zu entwickeln.
Ergebnis: Der Kontrastumfang ist geringer und die Körnigkeit gröber… letzterer Effekt ist bei vielen Schwarzweißbildern gewollt und ersteres lässt sich entweder im Labor durch Papier mit harter Gradiation (4-5) ausgleichen bzw. in der hybriden Weiterverarbeitung beim scannen durch Kontrastanhebung ausgleichen.

Bei dieser Recherche bin ich auf zwei Blogkollegen gestoßen, die ich sehr gern empfehle: