Bericht aus der Kameramanufaktur

Blick durch Kontrollfenster in die Manufaktur

Blick durch Kontrollfenster in die Manufaktur

Am 24.01. war es soweit. Um 16 Uhr nahm die mit: Nahsprecher, Herstellungsüberwachungsfenster, Dialogannahme, Lauflichtanzeige und Aussenübertragung ausgestattete Manufaktur auf einer Fläche von 0,4 qm in der Mitte des Galerieraums die Produktion der Mattscheibenreflexspringkamera Recesky auf. Nach einem reibungslosen Start gab es nach 30 Minuten den ersten Rückschlag: Die Welle des Filmzählwerkes war in der Lieferung des Prototyps nicht enthalten. Erst in der Pause konnte dieses Einzelteil aus dem Serienmodell 002 nachgeliefert werden. Beim Zusammenbau des Pendelverschlusses werden drei feinmechanische Federn verbaut deren Spannung korrekt eingestellt werden muss, um einen gleichmäßigen Verschlussablauf zu gewährleisten. Hier kam unsere angelernte Fachkraft (Facharbeiter für elektronische Bauelemente mit Abitur) ganz schön ins schwitzen! Danach ging es locker weiter. Mit einiger Überwindung wurden im Bauplan beschriebene Presspassungen bei der Gehäusemontage umgesetzt! Trotz Einahme geistiger Getränke konnte abschließend das optische System korrekt montiert werden und der Zeitplan gehalten werden! 18:45 wurde die Recesky dann an der Geräteausgabe herausgereicht und von den Schaulustigen begutachtet.

Mit Spannung wurde dann die Entwicklung des ersten Films erwartet und Heute gibt es nun erste Ergebnisse!

  1. Die Kamera fotografiert und ist lichtdicht!
  2. Der Verschluss bietet eine hinreichend kurze Belichtungszeit für Fotos aus der Hand
  3. Die Kamera braucht helle Aussenbedingungen für gute Fotos (min. 200 ISO Film)
  4. Der Pendelverschluss hat konstruktionsbedingt Nachteile gegenüber einem Schlitz- bzw. Zentralverschluss
  5. Es macht Spass ganz ohne digitale Technik authentische Abbilder zu erzeugen!
Waldschlösschenbrücke im Schneesturm (27.01.14)

Waldschlösschenbrücke im Schneesturm (27.01.14)

150 Jahre Kameras aus Dresden – 24.01.14: Eröffnung der kleinsten Manufaktur

Dresdens Erste Zweiäugige Spiegelreflexkamera (1931)

Dresdens Erste Zweiäugige Spiegelreflexkamera (1931)

Auf Dresdner-Kameras.de kann man lesen, dass die Kameraherstellung in meiner Heimatstadt bis ins Jahr 1839 zurück reicht… 2014 ist nach meinem Wissen allein das Unternehmen Kamera Werk Dresden GmbH geblieben, welches die bekannte analoge Panoramakamera NOBLEX herstellt. Zweiäugige Spiegelreflexkameras spielten in der Dresdner Kamerageschichte eine untergeordnete Rolle. Altiflex und Weltaflex waren da noch die bekannteren. Nie erreichten diese Modelle den Ruhm von Rolleiflex und Rolleicord… Dies wird nun anders! Am 24. Januar eröffnet 16 Uhr die kleinste Kameramanufaktur der Stadt in der Galerie Kunst und Eros auf der Hauptstraße 15! Bis zur Schließung der Galerie um 19 Uhr entsteht hier nach über 50 Jahren Produktionspause in Dresden eine zweiäugige Spiegelreflexkamera der Marke RECESKY. Alle Interessierten sind eingeladen, die Manufaktur in Aktion zu erleben und haben dabei letztmalig die Möglichkeit die Ausstellung Erotischer Advent zu besichtigen, die Tags darauf schließt!

PS: Eine sehenswerte Schau der Dresdner Kamerageschichte bieten die Technischen Sammlungen der Stadt Dresden, welche im Ernemannturm, dem Wahrzeichen der bekanntesten Dresdner Kameras, residiert.