… zwei Sommerausstellungsempfehlungen in Düsseldorf und Dresden,
Fangen wir mit der Düsseldorfer Schau an, die nur noch bis Sonntag zu sehen ist. Das Museum Kunstpalast zeigt noch bis Sonntag die Schau: Black & White. Von Dürer bis Eliasson die sich nur am Rande mit Fotografie. Sie beschäftigt sich sehr gut recherchiert und kuratiert mit der Monochromie, die weit vor der Erfindung der analogen Schwarz-Weiß Fotografie in mehreren Iterationsschleifen immer neu faszinierte. Am spannendsten war für mich das Thema mit welcher Meisterschaft bereits im Mittelalter das Spiel von Licht und Schatten aufs Papier gebannt wurde und Ausleuchtungseffekte immitiert wurden, die an realen Skulpturen und Reliefs erst seit der Vertfügbarkeit gezielter elektrischer Museumsbeleutung überhaupt möglich sind. Ein Raum beschäftigt sich mit dem Wettstreit der klassischen Künste (Malerei/Grafik) mit der aufkommenden Fotografie. Hier gibt es unter anderem herausragende Schwarz-Weiß-Bilder von Karl Blossfeld und Robert Mapplethorpe. Tiefe Erinnerungen beim Besucher hinterlassen die beiden raumfüllenden Installationen von Hans Op de Beeck und Olafur Eliasson, die auf unterschiedliche Weise Farbe komplett auslöschen!
Bis zum Monatsende sind bei parablau in Dresden die überwiegend schwarz weißen Männerakte von Marc Antonio zu sehen. Der Chemnitzer Fotograf inszeniert seine Modelle an Sehnsuchtsorten (Venedig, Sprungtürme, eindrucksvollen Natursettings) oftmals in Posen, die in unserem Kulturkreis bislang vornehmlich dem weiblichen Akt zugeschrieben worden sind. Das, der Schwarz-Weiß Fotografie vorbehaltene, intensive Spiel mit Licht und Schatten kombiniert er mit digitaler Nachbearbeitung. Für meinen Geschmack als Analogfotograf sicher etwas zu stark eingesetzt, aber eine probate Ausdrucksmöglichkeit eines bildenden Künstlers im 21. Jahrhundert. Ich empfehle dringend, sich ein eigenes Bild zu machen. Geöffnet ist immer Mittwoch und Freitag von 15-18 Uhr.