Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich mich zu den gehackten Handybildern amerikanischer Stars äußern soll, von denen ich kein Einziges gesehen habe! Aber irgendwie beschäftigt mich als Fotograf, den das Genre Akt immer wieder herausfordert und der auch am liebsten unbekleidet baden geht, schon der Umgang mit Nacktheit in Zeiten digitaler Medien und rasendschneller weltweiter Verbreitung. Das diese Bilder entstehen zeigt mir, dass bei allem geheucheltem Puritanismus in Amerika das Interesse am Körper und physischer Schönheit in allen Gesellschaftsschichten da ist… vielleicht weil dies einfach natürlich ist und seit Urzeiten zum Menschen gehört. Was sich jedoch seit ca. 5 Jahren geändert hat ist der Ort, wo diese Bilder aufbewahrt werden. Nur wer sich ernsthaft wehrt und seinem Telefon und zunehmend auch seiner Digitalkamera verbietet, sich mit einem Clouddienst zu synchronisieren kann verhindern, dass sich Schüler im Dönerladen unterhalten, wer wo ein Muttermal hat und wer sich wo rasiert … so what? Und wenn die Beschäftigung damit und die erlebte Genugtuung, dass man etwas gesehen oder verbreitet (geleakt) hat zu etwas weniger Brutalität in der jetzigen Welt führt, dann sofort gern viel mehr davon!